Friesische

Mythen

Wie der Plytenberg entstand

Bei Leer liegt nahe der Ems der zwölf Meter hohe Plytenberg. Manche glauben, er wäre eine heidnische Opferstätte gewesen, andre sehen in ihm ein altes Grabmal. Im Volk jedoch erzählt man sich, er stamme aus der Zeit, als es noch Riesen gab.

Zwei Riesenfräulein vergnügten sich einst auf den Inseln Baltrum und Juist. Sie freuten sich an dem glitzernden Dünensand und packten davon, soviel sie halten konnten, in ihre Schürzen. Dann liefen sie über das Watt bis nach Emden und gingen an der Ems entlang, jede an einem Ufer, sodass der Fluss zwischen ihnen war. Der schwere Sand aber zerriss ihre Schürzen und sickerte durch die Löcher, und so streute jede einen ganzen Streifen an der Ems entlang. Auf diese Weise sind die Deiche geworden.

Als sie dann Leer liegen sahen, bog das Wasser nach rechts ab, um die Leda aufzunehmen. Da sprang die eine Riesin mit einem Satz zu der andern hinüber. Knacks – riss ihr Schürzenband und all der Sand fiel auf einen Haufen. Und so entstand der Plytenberg.

Quelle & Urheber: Ein Dahmer, CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons

Quelle & © [Wilhelmine Siefkes, Ostfriesische Sagen, Verlag Schuster Leer]